1.2 Die Salukis in England, in Deutschland und in den USA

Während der Kreuzzüge lernten viele Ritter im Morgenland die Jagd mit den Salukis kennen und bewundern. Sie brachten einige der Hunde mit nach Europa. Zu einer planmäßigen Zucht kam es jedoch nicht. Es gibt später auch die Darstellung eines saluki-ähnlichen Hundes in der Kirche von Bad Wildungen und ein Bild Heinrichs des Frommen mit einem Saluki von Lukas Cranach (Dresden). Ein bekanntes Bronzerelief der Renaissance, das Cosimo de Medici gehörte und einen Saluki darstellt, stammt von dem Bildhauer und Goldschmied Benvenuto Cellini. Es ist in Florenz zu sehen.

Sehr viel später, nämlich im 19. Jahrhundert, hören wir von einer black&tan-farbenen 'Persian Greyhound'-Hündin, namens Zillah, die 1837 im Zoologischen Garten von London geboren wurde und Mr George Lock gehörte. Ein Kupferstichdruck, auf dessen Rückseite diese Daten stehen, zeigt sie mit ihrem Handler im persischen Kostüm. Ihr Unterkiefer scheint wenig ausgeprägt gewesen zu sein.

Auch in Deutschland hört man Mitte des 19. Jahrhunderts vom Saluki. 1863 sah man Salukis auf der ersten deutschen Rassehunde-Ausstellung in Hamburg. Besitzer der beiden ausgestellten Hunde war der Prinz Karl von Preußen, der sich später allerdings den Barsois zuwandte.

Die planmäßige Zucht jedoch beginnt erst 1897 in England. Hon. Florence Amherst war Tochter eines Ägyptologen. Sie begleitete ihren Vater nach Ägypten und sah dort ihre ersten Salukis. Die Faszination, die für sie von diesen Hunden ausging, bestimmte ihr ganzes weiteres Leben. Durch die Vermittlung von Colonel Jennings Bramley importierte sie zwei goldfarbene Welpen vom Scheich des Bedouinenstamms von Tahavi in Unterägypten nach England. Es waren dieses der Rüde 'La 'aman', der allerdings auch unter anderen Namen bekannt wurde und die Hündin 'Ayesha', nach Mohammeds zweiter Frau benannt. Sie wurden die Stammhunde ihres Kennels 'Amherstia'. Miss Amherst importierte dann noch weitere Salukis aus verschiedenen Regionen des Orients. Zwischen 1897 und 1937 züchtete sie fünfzig Würfe mit 199 Welpen. Sie war stets bemüht, die Hunde nicht in zu viele Hände zu geben, um die Rasse rein zu erhalten. Ihr erster Champion im Jahr 1925 war der goldfarbene Rüde Ch. Zobeid, gezüchtet von Mrs A. Vereker Cowley.

In den ersten Jahren stellte sie ihre Hunde in der Foreign Dog Class aus und machte so die Salukis bekannt. Der Erste Weltkrieg stoppte alle Aktivitäten und die wachsende Aufmerksamkeit des Publikums.
Nach dem Krieg wuchs das Interesse an den Salukis, die viele Offiziere bei den Bedouinen als Jagdhunde kennengelernt hatten. Neben einigen anderen Importen war es Brigadier-General Lance und seine Frau, die sich der Rasse annahmen. Der wichtigste der Nachkriegsimporte war sein B&T-Rüde Ch. Sarona Kelb, der in seinem Zwinger Sarona erfolgreichen Nachwuchs brachte und die Zuchtgeschichte nachhaltig beeinflußte. Fünf seiner Söhne und fünf seiner Töchter wurden Champions. Seine Eltern, in ihrer Heimat bekannte Coursing-Hunde, waren black&white und grizzle. Alle seine Geschwister waren b&t.

Doch zurück zu den Anfängen: General und Mrs Lance bestärkten Hon. Florence Amherst 1922 den 'Saluki and Gazelle Hound Club' zu gründen. Am 8. Februar 1923 fand das erste Meeting statt, als sich vierzehn interessierte Saluki-Besitzer trafen. Im April 1923 wurde der Club und im Juli 1923 die Salukis als Rasse offiziell vom Kennel Club anerkannt. 1924 erstellten sie einen eigenen Standard (s. Anhang) und organisierten ihre erste Ausstellung für ihre fünfunddreißig Mitglieder.
Frühe engagierte Züchter waren neben den genannten Miss Sybil Kerrison 'The Iraqs', Mrs Harold Barr 'The Grevels', Miss Doxford 'The Ruritanias' und Miss Joan Mitchell 'Nablous'-
Viele der Mitglieder des Clubs waren begeisterte Coursing-Enthusiasten, wie Miss Kerrison, 'Iraqs'. Es entstanden im Laufe der Zeit fünf unabhängige Coursing-Clubs.

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In Deutschland wurde eine planmäßige Zucht erst in den zwanziger Jahren aufgebaut. Die frühen Züchter waren C. Woltering 'von Persien'. Er und der Gesandte Graf von der Schulenburg griffen auf persische Direktimporte zurück. Für die weitere Salukizucht in Deutschland war jedoch besonders der Zwinger 'el Saluk' von Lindroth von Bedeutung, der vorwi4egend mit Hunden des Sarona-Kennels von Lance zusammenarbeitete.

Über die frühen Salukis in den USA ist wenig bekannt. 1927 wurde der 'Saluki Club of America' von dem 'American Kennel Club' anerkannt. Die Basis der amerikanischen Zucht waren Hunde der Sarona- und Grevel-Linien. Die ersten Champions wurden 1931 registiriert und gingen ebenfalls weitgehend auf Sarona-Blut zurück.